Gesellschaft

Abermals bundesweite Razzia gegen Kinderpornografie

Bei der bundesweiten Razzia gegen Kinderpornografie war die Polizei in zehn Bundesländern aktiv. Durchsuchungen habe es in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Sachsen, Bayern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg, Brandenburg und Berlin gegeben, teilte Michael Esser, Leiter der Besonderen Aufbauorganisation (BAO) „Berg“ der Kölner Polizei, am Dienstag in Köln mit. Genaue Örtlichkeiten wollte er zunächst nicht nennen, da die Durchsuchungen teilweise noch nicht beendet seien. Mehr als tausend Beamte waren im Einsatz. Die Verfahren haben sich demnach aus den Ermittlungen rund um den Kindesmissbrauchskomplex Bergisch Gladbach ergeben.

Die Aktion richtete sich gegen 65 Tatverdächtige – darunter zwei Frauen. Ihnen werden Besitz und Verbreitung kinderpornografischer Inhalte vorgeworfen. Es gebe keine Hinweise, dass aktive Missbrauchtäter unter ihnen seien, es habe auch keine Haftbefehle gegeben. In einem Fall sei ein 13 Jahre altes Kind angetroffen worden, sagte Esser, es habe „unklare Wohn- und Familienbeziehungen“ gegeben. Das Jugendamt habe daher entschieden, das Kind in Obhut zu nehmen.

„Eine erste Sichtung und Bewertung sichergestellter Beweismittel in den am Einsatz beteiligten Polizeibehörden ist bereits angelaufen“, teilten die Ermittler mit. Es handelt sich um den zweiten bundesweiten Großeinsatz der Ermittlungsgruppe im Fall Bergisch Gladbach. Vergangenen September hatte die Polizei in zwölf Bundesländern mit rund 1000 Einsatzkräften 60 Anschriften von rund 50 Beschuldigten durchsucht.

Reul: Beharrlichkeit zahlt sich aus

Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) hat „den hunderten von Polizistinnen und Polizisten für ihren hochprofessionellen und hochkomplexen Einsatz“ gedankt. „Beharrlichkeit und Geduld zahlen sich in unserem Kampf gegen Kindesmissbrauch und Kinderpornografie aus“, sagte Reul am Dienstag. Das zeige sich bei dem Großeinsatz.

Die Besondere Aufbauorganisation (BAO) „Berg“ der Kölner Polizei ermittelt seit Oktober 2019. Im Haus eines Mannes aus Bergisch Gladbach waren damals Unmengen kinderpornografischer Daten gefunden worden. Über sein kriminelles Netzwerk stießen die Ermittler auf Hunderte weitere Verdächtige. Die Polizei arbeitet mit der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) der Kölner Staatsanwaltschaft zusammen.

QUELLE

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