Wirtschaft

Investigativ-Team öffnet verlassenes Wirecard-Büro – und findet einen Safe

Das Ausmaß der Wirecard-Affäre beschäftigt noch immer die Öffentlichkeit. Während die Untersuchungshaft des ehemaligen Wirecard-Vorstandschefs Markus Braun gerade erst verlängert wurde, befindet sich sein Komplize Jan Marsalek immer noch auf der Flucht. Die beiden sollen Banken und Investoren mithilfe manipulierter Bilanzen um drei Milliarden Euro geprellt haben.

Wirecard: Investigativ-Team konnte Büro anmieten

Nun ist es einem Investigativ-Team gelungen, ein ehemaliges – offenbar fluchtartig verlassenes – Büro von Wirecard zu mieten. Unser Video (siehe oben) gewährt exklusive Einblicke in diesen seit seiner Räumung teils unberührten Bürokomplex – inklusive eines ungeöffneten Tresors, dessen Inhalt (noch) unbekannt ist.

Als die Journalist:innen das Büro in Aschheim betraten, offenbarte sich ihnen ein besonderes Bild: Hier sieht es aus, als ob die Mitarbeiter:innen einfach alles stehen und liegen gelassen haben. Tassen in den Regalen, Zeichnungen auf den Whiteboards, Champagner im Kühlschrank, Möbel. Auf dem Whiteboard sind unter anderem ein Einhorn, eine Atomexplosion und am Ende eine schöne Südseeinsel, auf der ein großer Penis sitzt, gezeichnet – der Film “The Wolf of Wall Street” lässt grüßen.

Was befindet sich im Safe des Wirecard-Büros?

Besonderes Augenmerk durch das Podcast-Team erhält jedoch der Inhalt eines Safes, der noch immer in den Büroräumen steht und ungeöffnet ist – noch! Denn das Team lässt den Panzerschrank im Rahmen seiner Podcast-Aufzeichnungen öffnen und diskutiert in der aktuellen Folge auch dessen Inhalt. Autorin und Host Bettina Weiguny, die bereits bei der großen UFA/TVNOW-Doku “Der große Fake” mitgearbeitet hat, freut sich schon darauf, den Inhalt des Tresors zu lüften.

Wirecard, das einst als deutsche Technologiehoffnung gehandelte Unternehmen, hatte im Sommer 2020 Luftbuchungen von 1,9 Milliarden Euro eingeräumt. Als Dienstleister für bargeldlose Zahlungen an Ladenkassen und im Internet, wollte die Firma den umkämpften Zahlungsdienstleister-Markt aufmischen. Die Voraussetzungen als Schnittstelle zwischen Händlern und Kreditkartenfirmen waren dafür perfekt – die Versuchung des schnellen Geldes offenbar auch. Wirecard machte offenbar – nach derzeitigem Ermittlungsstand – jahrelang Verluste.

Die zuständige Münchner Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass seit 2015 Scheingewinne ausgewiesen wurden. Allein Banken und Investoren verloren nach der Berechnung durch die Behörden mehr als drei Milliarden Euro.

Darum geht’s im Podcast “Chasing Marsalek – Exit Wirecard”

Während im TVNOW-Original “Der große Fake” der große Skandal noch einmal aufgearbeitet wurde, widmet sich die Podcast-Reihe “Chasing Marsalek – Exit Wirecard” dem bisher noch flüchtigen Mittäter Jan Marsalek. Von dem Österreicher fehlt immer noch jede Spur. Das Investigativ-Team um Bettina Weiguny sucht dabei immer neue Ansätze – wie im Fall der Büro-Anmietung – um Marsalek auf die Schliche zu kommen und dokumentiert sie in ihrem Podcast, den Sie hier exklusiv bei AUDIO NOW hören können.

QUELLE

Related Articles

Back to top button