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EMA plädiert unverändert für Einsatz des Astra-Zeneca-Impfstoffs

Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hält bis auf weiteres an ihrer Einschätzung fest, dass die Verabreichung des Corona-Impfstoffs von Astra-Zeneca epidemiologisch sinnvoll ist. „Wir bleiben dabei, dass der Nutzen einer Astra-Zeneca-Impfung die Risiken eindeutig überwiegt“, sagte EMA-Direktorin Emer Cooke am Dienstag in einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz. Ihre Behörde wäge die Risiken einer Covid-19-Erkrankung, eines Klinikaufenthalts und des Tods aufgrund einer Covid-Infektion gegen die möglichen Nebenwirkungen ab. „Hier kommen wir unverändert zu einem klaren Ergebnis“, sagte Cooke. Damit reagierte die EMA-Chefin auf den Stopp der Impfungen mit dem Astra-Zeneca-Vakzin in Teilen Europas, unter anderem in Deutschland.

Cooke fügte hinzu, dass ihre Behörde die aus den Mitgliedstaaten „derzeit dauernd“ eingehenden Meldungen über mögliche Nebeneffekte des Impfstoffs laufend prüfe und am Donnerstag eine neue Einschätzung abgeben werde. Sie wolle nicht spekulieren, ob ihre Behörde zusätzliche Empfehlungen abgeben werde und worin diese bestehen könnten. Jedenfalls gebe es „verschiedene Optionen“. Nach jetzigem Stand gebe es aber keine Belege dafür, dass die bei einzelnen Geimpften aufgetretenen Blutgerinnsel auf den Impfstoff zurückgingen. Solche Thrombosen seien bei den ausführlichen klinischen Tests nicht vorgekommen. Die EU-Behörde hatte den Astra-Zeneca-Impfstoff Ende Januar als drittes Vakzin in der EU zur Genehmigung empfohlen.

„Wenn wir auf mögliche Nebenwirkungen schauen, müssen wir diese gegen den eindeutigen Schutzeffekt des Impfstoffs abwägen. Und wir müssen uns daran erinnern, dass in Europa täglich Menschen an Covid sterben“, sagte Cooke. Sie betonte, dass die EMA unverändert ausschließlich „nach medizinischen Kriterien und in aller Unabhängigkeit“ handele. Ihre Behörde sei am Montag von jenen Mitgliedstaaten vorab informiert worden, die die Impfungen mit dem Astra-Zeneca-Vakzin ausgesetzt hatten. Die EMA werde jeden einzelnen Fall, von dem sie Kenntnis habe, sorgfältig prüfen.

Die EU-Kommission wollte am Dienstag den Eindruck vermeiden, sie sei am Impfstopp verschiedener Staaten beteiligt gewesen. Die Brüsseler Behörde hatte das britisch-schwedische Unternehmen Astra-Zeneca in den vergangenen Wochen mehrmals heftig kritisiert, weil dieses seine Lieferzusagen für die EU nicht einhalten kann. Ein Kommissionssprecher sagte auf die Frage eines britischen Journalisten, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen würde sich „selbstverständlich“ mit dem Astra-Zeneca-Vakzin impfen lassen.

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