Die italienischen Zeitungen fiebern dem EM-Finale gegen England entgegen und träumen schon vom Titel. »Macht sie blau. Italien fordert England im Kampf um Europas Thron heraus«, titelte die »Gazzetta dello Sport« am Sonntag. »Im Tempel des Fußballs soll der Traum vom Mancini-Land wahr werden«, schrieb das Blatt, das auf 39 Seiten auf das Endspiel der Fußball-EM am Abend (21 Uhr; TV und Stream: ZDF und Magenta TV; Liveticker SPIEGEL.de) im Londoner Wembley-Stadion vorausblickt.
»Nacht der allerschönsten Träume«
Andere Zeitungen kombinierten das EM-Finale auf ihren Titelseiten mit dem Endspiel des Tennisturniers in Wimbledon, wo Italiens Matteo Berrettini zuvor Novak Djokovic herausfordert. »Für euch, für uns! Wir wollen euch noch einmal so sehen! Italien im Angriff auf die letzte Herausforderung«, schrieb »Tuttosport«, während der »Corriere dello Sport« forderte: »Eine so große Liebe. Alle gemeinsam für Italien: Erst Berrettini in Wimbledon, dann das EM-Finale.«
Das Blatt sieht Italien in der »Nacht der allerschönsten Träume«, und blickt auch zurück: »Drei Jahre nach dem dunkelsten Moment unseres Fußballs hat die Nationalelf die Möglichkeit, einen unwiderstehlichen Aufstieg zu krönen und den Pokal erstmals seit 1968 wieder nach Hause zu bringen.« Und auch die »Gazzetta dello Sport« erinnerte noch einmal an die verpasste WM 2018: »Aus der großen Dunkelheit ins Finale gegen England. Das letzte Hindernis auf dem Weg zum Thron Europas.«
Auch Italiens Fußball-Weltmeister von 1982 haben der aktuellen Squadra Azzurra vor dem EM-Finale Glück gewünscht. »Azzurri. In diesen Wochen haben wir in euch sehr viel von uns und von unserer Geschichte wiedergesehen, sportlich und menschlich. In eurem Mut, in eurer Leidenschaft, in eurem Zusammengehörigkeitsgefühl, in eurem Aufschwung nach einer schwierigen Zeit«, schrieb das Team um Torhüter-Legende Dino Zoff in einem gemeinsamen Brief in der »Gazzetta dello Sport«.
Die Mannschaft um den heutigen Italien-Teammanager Gabriele Oriali, Verteidiger Giuseppe Bergomi und den vor einigen Monaten gestorbenen Paolo Rossi war 1982 ebenfalls am 11. Juli durch ein 3:1 gegen Deutschland in Madrid Weltmeister geworden. »Danke, dass ihr uns all das noch einmal habt erleben lassen«, hieß es in dem Brief.