Söder sprach sich ferner für den Chef der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Alexander Dobrindt, als Spitzenkandidat der Partei aus. »Alexander Dobrindt ist als Landesgruppenvorsitzender der geborene Spitzenkandidat«, sagte der CSU-Chef und fügte hinzu: »Aber wir werden das noch gemeinsam bereden. Wir wollen eine jüngere, weiblichere Liste und werden paritätisch antreten – dies wäre für die CSU bei der Bundestagswahl ein Novum.«
Söder forderte zudem ein Konjunkturprogramm, um die Wirtschaft nach der Corona-Pandemie anzukurbeln. »Ziel muss die digitale und ökologische Transformation unserer Wirtschaft sein. Das erfordert große Investitionen. Andernfalls verlieren wir im Wettbewerb mit China und den USA dramatisch an Boden.« Zum Umfang des Programms sagte er, dies müsse sich zeigen. »Ich habe im Moment etwas Sorgen, was den Bundeshaushalt angeht. Der Bundesfinanzminister hat vielleicht Luftbuchungen gemacht, die wir jetzt noch gar nicht überblicken. Nach der Bundestagswahl brauchen wir eine ehrliche Eröffnungsbilanz.«
CSU gegen Steuererhöhungen
Steuererhöhungen lehne die CSU »klar« ab, sagte Söder. »Wir wollen eher Steuern senken über eine Klimasteuerreform: Der höhere CO₂-Preis muss durch eine Senkung von Stromsteuer und EEG-Umlage ausgeglichen sowie durch Klimaabschreibungen und eine Steuerbefreiung kleiner regenerativer Energieanlagen ergänzt werden.« Auch könne er sich vorstellen, Vorteile zu schaffen für Autos mit alternativen Antrieben. »Wir könnten für Elektroautos das Parken in der Innenstadt kostenlos machen oder sie Busspuren nutzen lassen. Wir brauchen neuen ÖPNV mit einem 365-Euro-Ticket für alle und eine Radoffensive.«
Kurzstreckenflüge seien schon teurer gemacht worden und die Bahn attraktiver. »Ich lade die Grünen dazu ein, mit uns eine Idee zur Planungsbeschleunigung zu entwickeln. Dann können wir ökologisch sinnvolle Bahnstrecken schneller bauen – und das Problem der Kurzstreckenflüge löst sich von selbst.« Er sei dafür, den fossilen Verbrennungsmotor ab 2035 zu beenden, sagte Söder. Auch sei es möglich, »früher aus der Kohleenergie aussteigen als 2038«.
Für die Bundestagswahl werde es ein gemeinsames Wahlprogramm von CDU und CSU geben. »Aber da wir eine eigenständige Partei sind, die nur in Bayern antritt, müssen wir das Programm ergänzen.«
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