Der von vielen erhoffte Veranstaltungs-Sommer mit Open-Air-Konzerten und Freiluftkino droht offenbar auszufallen. Laut einer Umfrage der Agentur Eventim haben 80 Prozent der Kunden zwar großes Interesse, wieder auf Konzerte zu gehen, wenn sie keine Angst haben müssten sich anzustecken. Nach Einschätzung von Unternehmenschef Klaus-Peter Schulenberg dürften derlei Formate im Sommer jedoch »maximal sehr vereinzelt« stattfinden. »Veranstaltungen in Hallen sehe ich nicht vor dem vierten Quartal, wobei ich mich da nicht auf Anfang Oktober festlegen würde«, so Schulenberg.
Sein Unternehmen dominiert den Markt für Ticketverkäufe in Deutschland und Europa und ist außerdem einer der großen Konzertveranstalter des Landes. Die Branche sei in einer »sehr kritischen« Lage, rund die Hälfte der privat unterhaltenen Spielstätten ist laut Schulenberg »nachhaltig wirtschaftlich gefährdet«. Für den baldigen Neustart brauche es eine Beschleunigung der Impfkampagne und ein funktionierendes Test-System sowie den Einsatz moderner Technik zum Gesundheits-Check der Besucher. »Ob solche Kontrollen dann eingesetzt werden, entscheiden die Veranstalter im Rahmen der behördlichen Vorgaben, nicht CTS Eventim«, so Schulenberg.
Im Vereinigten Königreich etwa solle es unter solchen Bedingungen ab Ende Juni wieder Großevents geben. »Dort sind unsere Ticketverkäufe in den letzten Wochen um 600 Prozent gestiegen. Ähnliches sehen wir aktuell in Israel«, so Schulenberg. Man könne vom britischen Premierminister Boris Johnson ja halten, was man wolle, so der Eventim-Chef, »aber das Impfmanagement hat er sehr gut gemacht. Das kann man von der EU nicht behaupten.«