Wirtschaft

Jedes fünfte Unternehmen in Deutschland fürchtet um seine Existenz

Die Existenzängste der Unternehmen in Deutschland sind in der anhaltenden Pandemie wieder leicht gestiegen. Im Februar stuften 18,7 Prozent der Unternehmen in einer Ifo-Konjunkturumfrage ihre Existenz als gefährdet ein, wie das Münchner Forschungsinstitut am Donnerstag mitteilte. Im Schnitt aller Branchen fürchtet demnach fast jedes fünfte Unternehmen um die Existenz. Das sind wieder mehr als im vergangenen November (17,6 Prozent), aber weniger als gegen Ende des ersten Corona-Lockdowns im Mai 2020 (21,8 Prozent).

Tourismus und Gastronomie am stärksten betroffen

Insgesamt bietet die deutsche Wirtschaft ein uneinheitliches Bild. Die stärksten Konjunkturängste verzeichnete das Institut im Februar im Tourismusbereich. Der Umfrage zufolge waren knapp 84 Prozent der Reisedienstleister in ihrer Existenz gefährdet. Bei den Hotels in Deutschland betrug der Anteil rund 82 Prozent, in der Gastronomie seien es über siebzig Prozent. Im Einzelhandel haben sich laut Ifo 34,5 Prozent der Firmen gefährdet gesehen, in der Dienstleistungsbranche 26,3 der Unternehmen. “Insbesondere Unternehmen mit Liquiditätsproblemen fürchten um ihre Zukunft”, sagte Ifo-Konjunkturforscher Klaus Wohlrabe.

Der Durchschnittswert beinhaltet auch die von der Krise nicht oder nur geringfügig getroffenen Wirtschaftszweige. In der Autoindustrie waren den Angaben zufolge nur gut zwei Prozent der befragten Unternehmen durch die Coronakrise wirtschaftlich gefährdet. Auch Rechts- und Steuerberater sind weiterhin gut ausgelastet.

Wenig überraschend: Die geringsten Existenzsorgen hat derzeit die Pharmabranche, in der sich nur 0,9 Prozent der Unternehmen bedroht sehen. “Vergleichsweise entspannt” seien insgesamt auch das Bauhauptgewerbe mit einem Anteil von 3,6 Prozent sowie die deutsche Industrie mit 7,5 Prozent, erklärten die Forscher.

Die Frage nach der Existenzangst war Teil der regelmäßigen Ifo-Konjunkturumfrage in der deutschen Wirtschaft. Ihre neue Prognose wollen die Münchner Ökonomen in der kommenden Woche veröffentlichen.

QUELLE

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