Stefan Kraft hat bei der Nordischen Ski-WM in Oberstdorf beim Skispringen von der Großschanze die Goldmedaille gewonnen. Hinter dem Österreicher kamen der Norweger Robert Johannsson und DSV-Springer Karl Geiger auf den Silber- und den Bronzerang. Der deutsche Titelverteidiger Markus Eisenbichler hatte mit den Top-Plätzen nichts zu tun: Nach einem schwachen ersten Sprung verbesserte der Weltmeister von 2019 sich im zweiten Durchgang auf 134 Meter, konnte die Landung aber nicht stehen. Eisenbichler überstand den Sturz unverletzt, verlor aufgrund der Punktabzüge aber jede Chance auf eine vordere Platzierung. Er belegte am Ende Rang 17.
Bereits im ersten Durchgang hatte Kraft seine aufsteigende Form bestätigt, mit einem Sprung auf 132,5 Meter ging er vor Johansson und seinem österreichischen Landsmann Daniel Huber in Führung. Geiger sprang 132 Meter weit, hatte aufgrund von Windpunkten und Haltungsnoten jedoch bereits einen Rückstand von 10,1 Punkten auf Kraft.
Im zweiten Durchgang sprang Geiger, der bei der WM in Oberstdorf bereits Silber von der Normalschanze und Gold im Mixed-Wettbewerb gewonnen hat, erneut 132 Meter weit und verbesserte sich auf Rang drei. Johannsson verteidigte seinen zweiten Platz mit einem Sprung auf 135,5 Meter, konnte den Rückstand auf Kraft, dem ein Satz auf 134 Meter gelang, aber nicht mehr aufholen. Für Kraft ist es das dritte Einzelgold seiner Karriere, bei der WM in Lahti 2017 hatte der 27-Jährige von der Normal- und der Großschanze gewonnen.
Der norwegische Topfavorit Halvor Egner Granerud, dem der Sieg im Gesamtweltcup bereits nicht mehr zu nehmen ist, verpasste den Wettkampf. Granerud war positiv auf das Coronavirus getestet worden und hatte sich mit leichten Symptomen in Selbstisolation begeben. Er wird den Norwegern auch am Samstag fehlen, wenn die Skispringer mit dem Mannschaftsspringen von der Großschanze (17 Uhr, TV: ZDF) ihren letzten Wettkampf der WM austragen.