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“Atemberaubender Sound”: In Südkorea können Gamer jetzt auf der Kinoleinwand zocken

Wie in vielen anderen Ländern ist auch die Film- und Kinobranche in Südkorea hart von der Corona-Pandemie getroffen. Die meisten Vorstellungshäuser dürfen nicht oder nur beschränkt die Tore für Besucher öffnen. Zudem werden deutlich weniger Filme herausgebracht, die zahlungskräftige Kundschaft anlocken könnte. Also müssen sich die Kinos etwas einfallen lassen.

Die größte Kette Südkoreas, CGV, lockt nun Gamer in die Kinosäle, um sich zumindest ein bisschen zusätzlichen Umsatz zu verschaffen. Die Zocker müssen ihre eigenen Spiele, Konsolen und Controller mitbringen. Dann können sie mit maximal vier Personen einen Kinosaal mieten und ihre Lieblingsspiele auf der großen Leinwand zocken. “Die Sound-Qualität ist wirklich atemberaubend”, sagt die 25-jährige Eui Jeong Lee zur britischen BBC. “Die Geräusche der Schüsse sind so lebhaft und als etwas vom Bildschirm direkt auf mich zugeflogen ist, habe ich sogar geschrien.”

Zocken auf der Kinoleinwand ist nicht günstig

Günstig ist das Erlebnis allerdings nicht. Vor 18 Uhr müssen umgerechnet knapp 75 Euro für zwei Stunden auf den Tisch gelegt werden. Am Abend steigt diese Gebühr auf rund 110 Euro. Wie die BBC vorrechnet, holen die Kinos damit zwar deutlich weniger Umsatz rein, als wenn sie den Saal mit Filmzuschauern füllen – selbst wenn sie das im Moment nur zur Hälfte dürfen. Dann wären nämlich Einnahmen im vierstelligen Bereich pro Vorstellung möglich. Und Kinobesucher lassen zudem noch ordentlich Geld für Popcorn, Cola und Co. da. Aber die Vermietung an Zocker sei immer noch besser als ein leerer Kinosaal.

Betreiber CGV hat das Angebot vergangenen Monat gestartet und nach eigenen Angaben seien bereits mehr als 130 Kinosäle von Zockern gebucht worden. Den Großteil der Kunden würden dabei Männern in den 30ern und 40ern ausmachen, aber auch Paare und sogar Familien mit Kindern seien unter den Buchenden gewesen.

Die Aktion in Korea ist nicht die erste dieser Art. Ähnliches ist auch bereits in einigen US-Kinofilialen möglich, wie die BBC berichtet. Die Branche ist weltweit in Not geraten. Die globalen Ticketverkäufe in Kinos sind dem Variety-Magazin zufolge im vergangenen Jahr um 71 Prozent gefallen. Statt rund 35 Milliarden Euro wurden lediglich zehn Milliarden Euro an der Kinokasse gelassen.

QUELLE

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